Gesellschaftswagen 10 850
Neubeginn nach 1950
Als die Deutsche Bundesbahn im Jahr 1951 neben anderen Salonwagen auch den Wagen 10 215 von der US Army übernahm,
dürfte bei der DB kaum ein Interesse an der Weiternutzung dieses Fahrzeugs in seiner ursprünglichen Form bestanden
haben. Zwar handelte es sich im Kreis der vorhandenen Salonwagen um eines der modernsten Fahrzeuge, die Nachteile des Wagens
konnte dies aber kaum aufwiegen: ohne einen Umbau bot er lediglich für zwei Personen Platz, auch fehlte ein Raum für
den (notwendigen) Wagenbegleiter. In diesem Zustand wäre also ein ständiger Begleitwagen nahezu unumgänglich
gewesen. Dies läßt einen Einsatz sowohl für die Bundesregierung als auch im öffentlichen Verkehr als
unwirtschaftlich erscheinen, zumal für diese Zwecke genügend andere, besser geeignete Salonwagen zur
Verfügung standen. So verwundert es nicht, daß der Wagen recht bald einer anderen Nutzung zugeführt wurde.
Einsatz als Gesellschaftswagen und Ausmusterung
Spätestens zwei Jahre nach der Übernahme durch die DB erfolgte die Herrichtung zu einem Gesellschaftswagen für die BD
Frankfurt, verschiedentlich wird als Umbauzeitpunkt aber auch das Jahr 1951 angegeben, so unter anderem in
[4] und
[5].
Die neue Raumaufteilung entsprach dabei weitgehend jener der übrigen Gesellschaftswagen der Bundesbahn. Zwischen den beiden
Einstiegsräumen lagen der Übertragungsraum (mit Filmprojektor), das Reiseleiterabteil, der Gesellschaftsraum mit
Sitzecke und Bar, eine kleine Küche sowie dieser gegenüber ein Abstellraum für nicht verwendete Tische und
Stühle.
Als Besonderheit behielt der nunmehr als WG 6üm-40/53, 10 850 Ffm bezeichnete Wagen sowohl das
Sonnenschutzdach als auch die Dachantenne. Im Bereich der Küche wurde daneben ein zusätzliches Fenster eingebaut.
Gleiches gilt vermutlich auch für den Abstellraum, allerdings ist die Übersichtsskizze der DB
[1]
in diesem Punkt in sich widersprüchlich und leider sind dem Autor bislang auch keine Fotografien der Gangseite des
Fahrzeugs bekannt geworden.
Abweichend von den meisten Gesellschaftswagen erhielt der 10 850 Ffm den Anstrich der F-Zug-Wagen: stahlblauer
Wagenkasten (RAL 5011), tiefschwarzes Untergestell (RAL 9005) und Dach in Weißaluminium (RAL 9006). Zudem zierte die
Seitenwände des Fahrzeugs der erhaben ausgeführte Schriftzug "DEUTSCHE BUNDESBAHN".
Ein langes Leben war dem Wagen jedoch auch in diesem Zustand nicht beschieden. Im Jahr 1954 erlitt das Fahrzeug in Würzburg
einen schwerwiegenden Brandschaden, der im November gleichen Jahres zur Ausmusterung des 10 850 Ffm führte.
Weiterführende Links
Übersichtsskizzen
Verwendung und Einsatz vor 1945
Einsätze bei den Alliierten Streitkräften
Quellenangaben
Zurück zur Übersicht der Bundesbahn-Wagen
Technische Daten
Herstellerwerk |
Wegmann & Co., Kassel |
Baujahr |
1940 |
Herrichtung zum Gesellschaftswagen |
1951/53 |
Ausmusterung |
11.1954 |
Bezeichnungen |
nach Umbau 1951/53 |
WG 6üm-40/53, 10 850 Ffm |
Abteile |
Einstiegsräume |
2x |
Übertragungsraum |
1x |
Reiseleiterraum |
1x |
Gesellschaftsraum mit Bar |
1x |
Küche |
1x |
Abstellraum |
1x |